31. Dezember 2024
Projektlaufzeit: 01.2024 - 12.2024
Projektstatus: abgeschlossen
Förderkennzeichen: W 202321
Projekt des DVGW-Zukunftsprogramms Wasser
Am Projekt waren folgende Partner beteiligt:
Ziel von GOW-Opti war es, die Fortentwicklung des etablierten Konzepts der "Gesundheitlichen Orientierungswerte" (GOW) zu erarbeiten, dieses transparenter zu gestalten sowie für die Praxis verständlicher zu präsentieren. Dabei wurden Anregungen aus anderen Ansätzen europäischer Nachbarn einbezogen. Gleichermaßen wurde geprüft, ob Ableitungen von GOW in bestimmten Fällen frühzeitiger und damit prospektiv initiiert werden können, um den reaktiven Ansatz sowie Unsicherheiten bei Wasserversorgern, Behörden und Verbrauchern zu reduzieren.
Hierfür wurde der Status Quo des GOW-Konzepts und dessen aktuelle Umsetzung in den Behörden dargestellt. Basierend auf einer Literaturrecherche zum aktuellen Wissensstand hinsichtlich verfügbarer Konzepte zur Stoffbewertung in Trinkwasser und anderen Matrices sowie Online-Umfragen bei Gesundheitsämtern und Wasserversorgern zur Praxiserfahrung mit Höchstwertkonzepten wurde eine Gap-Analyse durchgeführt, um Optimierungs- und Stärkungspotenziale für die Praxis zu ermitteln.
In Produktion und Anwendung kommt eine große Menge an organischen und anorganischen Substanzen zum Einsatz, von denen ein Teil in nahezu allen Umweltkompartimenten nachweisbar ist. Nationale Behörden wie das Umweltbundesamt (UBA) können bislang nur einen vergleichsweise kleinen Anteil dieser Substanzen vollständig toxikologisch bewerten. Dies ist dem großen zeitlichen und finanziellen Aufwand von Toxizitätsstudien geschuldet, die im Idealfall einen Leitwert ermitteln, der bei der Bewertung der Trinkwasserqualität herangezogen werden kann.
Dank moderner Analysemethoden werden immer wieder Stoffe im Trinkwasser gefunden, für die es keine Leitwerte gibt, die aber eine zeitnahe toxikologische Bewertung verlangen. Ein Bewertungskonzept ist erforderlich, um auch bei lückenhafter oder sogar fehlender toxikologischer Datenlage eine Aussage über das Vorliegen einer Gesundheitsgefährdung zu treffen.
Für die Bewertung von bisher nicht oder nur teilbewerteter Stoffe in Trinkwässern hat das UBA daher das Konzept der „Gesundheitlichen Orientierungswerte“ (GOW) entwickelt. Da GOW jedoch nur anlassbezogen auf Basis einzelstofflicher Befunde abgeleitet und nachfolgender Bewertung veröffentlicht werden, stellt das Konzept einen retrospektiven Ansatz dar, der gleichzeitig komplex und zeitaufwändig ist. Des Weiteren werden mitunter in der Umsetzung auf lokaler Ebene in den Gesundheitsämtern Unsicherheiten bei der zielgerichteten Anwendung der GOW gesehen, da sie sich strukturell von Grenzwerten unterscheiden. An diesem Punkt setzte das Projekt GOW-Opti mit dem Ziel an, das etablierte Konzept fortzuentwickeln und dieses damit transparenter zu gestalten sowie für die Praxis verständlicher zu machen.
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